Rolf Bossert, geboren am 16.12. 1952 in Reschitza, Rumänien. Nach dem Abitur im Heimatort Studium der Germanistik und Anglistik. Erste literarische Arbeiten, Mitarbeit an der Bukarester Zeitschrift „Neue Literatur“. Danach Deutschlehrer in Buşteni (1975–1979), Programmgestalter beim Bukarester Kulturhaus „Friedrich Schiller“ (1979–1981), Lektor im Meridiane Verlag und, seit 1982, auch im Kriterion Verlag, Bukarest. 1984 stellte Bossert einen Antrag auf Übersiedlung in die BRD und wurde infolgedessen mit Berufs- und Publikationsverbot belegt. Im Dezember 1985 Ausreise in die BRD nach Frankfurt/M. mit seiner Frau Gudrun und zwei Söhnen; dort beging er am 17.2. 1986 Selbstmord.
* 16. Dezember 1952
† 17. Februar 1986
von Werner Söllner
Essay
Der Kritiker und Essayist Gerhardt Csejka beginnt sein Nachwort („Draußen, daheim. Ein Ortungsversuch“) zu dem bislang einzigen in der Bundesrepublik und posthum erschienenen Gedichtband von Rolf Bossert („Auf der Milchstraße wieder kein Licht“, 1986) mit den Sätzen: „Ausgerechnet die ‚Bildzeitung‘ warʼs, die Rolf Bossert, den kaum erst aus Rumänien Zugezogenen, zum volldeutschen Dichter ernannte. ‚Deutscher Dichter sprang aus dem Fenster‘, so die Schlagzeile nach Bosserts Tod.“ (S.107) Fürwahr – damit beendet das genannte Blatt das beflissene Gerede der von Beruf und Neigung etwas trägeren Germanisten von den „Rumäniendeutschen“, den „deutschstämmigen Autoren aus Rumänien“ oder gar ...